Nach vier Siegen in Folge musste der TSV nun die erste Niederlage der laufenden Saison hinnehmen. Schon vor Wochenfrist war man in Seeon nach einer schlechten Partie als glücklicher Sieger vom Platz gegangen. Diesmal reichte es aber nicht mehr, obwohl eine Leistungssteigerung zur Vorwoche erkennbar war. Man traf mit dem ASV Kiefersfelden nur auf einen wesentlich besseren Gegner, dem von Anfang an anzumerken war, dass er gewinnen wollte. Diesen Eindruck vermittelte der TSV nicht unbedingt. Wenn dann noch Spieler wie Max Faltner und Eldar Kavazovic mit ihren in Seeon erlittenen Verletzungen ausfallen, braucht man einfach mehr, um gegen einen solch hochmotivierten Gegner zu gewinnen.

Das Spiel war anfangs ausgeglichen. Vor allem im Mittelfeld hatte der TSV mit Sven und Lars Bender natürlich Anspielstationen, die zuerst einmal Ballsicherheit und Ballbesitz bedeuteten. Diese Sicherheit hat nicht jeder TSV-Akteur und so kamen die Gäste immer wieder in eigene Aktionen, die vertikal viel klarer und motivierter vorgetragen wurden. Ballbesitz beim ASV bedeutete eigentlich sofort Spiel nach vorne, wenn möglich im Höchsttempo. Egal ob Alex Frik, Tobi Bauer oder Maxi Meyerl. Jeder war sichtbar bis in die Haarspitzen motiviert. Genau diese Selbstsicherheit ging einigen unserer Jungs an diesem Flutlichtabend ab. Unterstützt und getragen von einer großen Kieferer Anhängerschaft unter den 350 Zuschauern kam der ASV in der 12.Minute erstmals zum Abschluss. Nur wenige Minuten später nochmals. Doch jedes Mal strich der Ball am langen linken Pfosten des Brannenburger Tores vorbei. Das Fehlen von Max Faltner war auf TSV-Seite leider unübersehbar. Es gab keine Anspielstation in der zentralen Mitte. Über die Flügel kam nichts oder man rannte sich fest. Hinzu kam der ein oder andere bedauerliche Stockfehler. Es war die 25.Spielminute, die dann allerdings die erste Megachance für den TSV eröffnete. Über links konnte sich Raphi Beyer durchsetzen und eine schöne Flanke auf den hinteren Pfosten des ASV-Tores schlagen. Mika Hanssum nahm den Ball per Kopf. Krachend schlug das Leder an die Latte. Schade! Das Spiel verlief danach weiter ausgeglichen. Umso ärgerlicher war dann das 0:1 kurz vor der Pause. Ein Abpraller landete im Seitenaus. Der Schiedsrichter entschied zum Unverständnis der Brannenburger auf Eckball. Dieser flog wunderbar getreten auf den langen Pfosten, wo Maximilian Meyer stand und per Kopf ins kurze Eck zur Führung der Gäste einwuchtete. Riesenjubel bei den Gästen und ihren Fans. So ging es in die Pause.

Ohne Wechsel spielte Hans Nietzold weiter. Zunächst war es abermals der ASV, der mehr Druck machte. Dieser hätte sich fast ausgezahlt. In der 50. Minute versuchte der linke Außenspieler eine Flanke zu schlagen. Diese wurde so abgefälscht, dass sie sich über Fabi Drechsel hinab senkte und an der Latte des TSV-Gehäuses landete. Den Abpraller konnte Stefan Feicht klären. Danach war es der TSV der spielbestimmender wurde. Jetzt bekam man etwas mehr Zugriff. Dennoch waren es viel zu viele Eigenaktionen und überflüssige Zweikämpfe. Anstatt einfach zu spielen, verrannte man sich des Öfteren. Einigen Spielern war weiter anzumerken, dass sie mehr mit dem Kopf zu tun hatten. Bei Kiefersfelden war es vielmehr die Emotion und die Lust. Dennoch entwickelte sich ein lebhaftes Spiel, das sicherlich unterhaltsam war, aber für den TSV nicht unbedingt zwingend und erfolgreich. Ohne das starke Mittelfeld hätte man sicherlich Schwierigkeiten gegen Teams wie den ASV mitzuhalten. In der 66.Minute gab es Eckball für den TSV. Der Ball landete bei Fabian Steinbauer, der den Ball direkt abnahm und leider nur an den rechten Pfosten setzte. Den Abpraller-Nachschuss von Hans Schweiberer ging über den Kasten des ASV. Das war die dickste Chance zum Ausgleich. Kiefersfelden konterte immer wieder. Meist gelang es zu stören und diese Versuche zu unterbinden. Doch in der 74.Minute flutschte alles bei den Gästen. Eine schnelle gut vorgetragene Angriffsaktion brachte Fabian Fischer in Mittelstürmerposition. Sein Abschluss aus 10 Metern hätte Fabian Drechsel fast noch geklärt, doch der Ball landete am Ende im linken Eck des TSV-Tores. Der Jubel der Kieferer kannte kein Grenzen. Jetzt auf einmal fand der TSV aber in die richtige Spur. Nicht nur Fußball, sondern auch Kampf und Wille waren erkennbar. Jetzt nahm man auf einmal die Galligkeit des ASV an. Warum erst jetzt? So kam es zu mehreren Boxsituationen, in der bei einer es einen Elfmeter für den TSV hätte geben müssen, nachdem Sven Bender gefoult wurde. Aber Schiedsrichter Hofbauer verwehrte leider diesen Strafstoß. Das wäre nochmal die Gelegenheit gewesen ins Spiel zurückzukommen. Kiefersfelden kämpfte und ackerte bis zum Schluss und gewann am Ende sicherlich nicht unverdient beim TSV.

Das Spiel zeigte sehr klar wo die Probleme beim TSV liegen, vor allem wenn einige der Besten nicht spielen können. Wir gehen leider oft noch zu zaghaft ins Spiel, ohne die feste Überzeugung. Hinzu kommt, dass wir leider noch zu oft vergessen Fußball miteinander zu spielen. Wir brauchen noch mehr Begeisterung und Überzeugung ein Spiel von der ersten bis zur letzten Minute anzunehmen und gewinnen zu wollen. Diese Überzeugung werden wir beim Spiel in Pittenhart zu 100% brauchen, um dort zu bestehen. Jeder für jeden! Jungs, hauds gscheid nei ! Noch mehr als bisher !!!

Aufstellung: Drechsel (T), Hallermeier, Steinbauer, Otte ©, S.Bender, L.Bender, J.Schweiberer, Feicht, Beyer, Kraxenberger, Hanssum     Bank: Plambeck (T), Hamm, Wolf, Berger, Meyer