Am Samstagabend empfing die „zweite“ Mannschaft des TSV Wasserburg unseren TSV zum ersten Saisontestspiel. Für beide Vereine hatte die vergangene Spielzeit einiges an Brisanz. Der TSV Brannenburg wurde durch die Rückkehr seiner beiden Bundesliga-Profis „überrascht“, während der Wasserburger TSV versuchte seine fulminante Entwicklung von der B-Klasse direkt in die Bayernliga zumindest durch den Klassenerhalt zu bestätigen. Am Ende stieg Brannenburg wider aller Hoffnung nicht auf und die Wasserburger leider in die Landesliga ab.
Umso mehr freuten sich alle Verantwortlichen, dass es zu einem erstmaligen Aufeinandertreffen der beiden TSV’s kam, auch wenn es auf dem Papier „nur“ die zweite Mannschaft der Wasserburger war. Doch manchmal steckt was anderes drin als draufsteht! So war es nicht verwunderlich, dass man seitens der Wasserburger gegen die Mannschaft aus dem Inntal und deren beiden namhaften Spieler einiges aufbieten wollte. Bei einer Startformation mit 5 Spielern die langjährige Erfahrung von 3.Liga bis Bayernliga hatten, konnte man daher kaum von einer „zweiten“ Mannschaft sprechen. Brannenburg wiederum hatte sich im Vorfeld ebenfalls punktuell verstärkt, sodass es in dieser Konstellation vor allem auch für Coach Hans Nietzold wichtig war zu sehen, was sein in Teilen neu formiertes Team zu leisten im Stande sein würde.
Und „Holla die Waldfee“. Die Partie war nun wirklich kein Spiel zweier Teams von reinem Kreisklassenformat. Die Zuschauer, die sich dieses Spiel ansahen, brauchten ihr Kommen wahrlich nicht bereuen. Von Anfang an war Feuer und Pfeffer in der Partie. Das war kein Freundschaftskick. Hier wollte jeder beweisen was er drauf hatte. Vor allem das Mittelfeld beider Mannschaften war prägend. Auf der einen Seite Sven und Lars Bender und auf der anderen Seite Michael Kokocinski mit Daniel Kononenko. Des Weiteren machten die beiden Brannenburger Neuzugänge Philip Zetterberg und Leon Ballschmieter richtig Dampf auf der rechten Seite, während Michael Kraxenberger auf links das Tempo bestimmte. Es ging mächtig hin und her, ohne allerdings Abschlusssituationen zu erzeugen. So hatte auch der neue Brannenburger Sebastian Leppert fast nichts zu tun. In der 35. Minute hätte allerdings Mika Hanssum seine Brannenburger zweimal in Führung bringen können, ja beim zweiten Male auch müssen. Nach wunderbarer Kombination stand er blank vor Wasserburgs Torhüter Marvin Thormann (bei dem Namen zwangslaüfig seine Position), doch anstatt platziert flach abzuschließen, hob er die Kugel über das Tor. Brannenburg hatte mehr vom Spiel und die klareren Möglichkeiten, allerdings war der Wille zum Abschluss, bzw. die Kaltschnäuzigkeit nicht vorhanden. So ging es daher mit einem 0:0 in die Pause.
Hans Nietzold wechselte gleich dreimal zur Halbzeit. Unter anderem blieb auch Sven Bender in der Kabine. Dies tat dem guten Brannenburger Spiel vorerst noch keinen Abbruch. Man hielt weiter das Tempo, hatte aber punktuell nicht mehr ganz die klaren Ansätze im Spielaufbau. Dies war allerdings nur im Detail zu erkennen. Allerdings gelang dem Gastgeber jetzt etwas mehr beim Versuch der Brannenburger Kiste näher zu kommen. Gefährlich wurde es allerdings kaum. Über Chris Eckl, Lars Bender, aber auch den Außenspielern gelangen unserem TSV immer wieder gute und schnelle Aktionen. Dabei bekam Neuzugang Markus Dengl zweimal die Möglichkeit sein Team in Führung zu bringen. Er setzte seinen wuchtigen Körper in zwei Situation geschickt ein, ehe ihn seine, sagen wir mal Grundschnelligkeit, verließ. Gerade in der zweiten Szene hatte er etwas Pech, als er aus kurzer Distanz nicht mehr den „Thormann“ überwinden konnte. Eine weitere gute Möglichkeit ließ Michi Kraxenberger leider liegen, als er in der 70.Minute sich wunderbar auf seiner linken Seite gegen drei Mann durchsetzte, ehe er sich bei der alles entscheidenden letzten Ballberührung die Kugel leider zu weit vorlegte und der Keeper dadurch gerade noch klären konnte. Danach wurde noch mehrmals durchgewechselt. Dies in Kombination mit dem Nachlassen der ein oder anderen konditionellen Verfassung einzelner Spieler bemerkte man ab der 80.Minute einen kleinen Knick in der Brannenburger Performance. Es geschahen einige leichte Abspielfehler, die zu vereinzelten gefährlicheren Torannäherungen der Wasserburger führte. Eigentlich deutete alles auf ein gerechtes 0:0 hin. Doch in der 88.Minute war die TSV Defensive einmal nicht auf dem Posten. Eines kam zum anderen. Und so nutzte Christoph Funkenhauser die Situation und drosch die Kugel aus 18 Metern mit einem Sonntagsschuss unter die Latte des TSV Tores. So stand am Ende ein 0:1, das zwar im ersten Moment sich ärgerlich anfühlte, aber bei der Gesamtanalyse des Spiels keine allzu große Rolle spielte. Die Erkenntnis, dass man in einem teilweise wirklich mehr als ansehnlichen Spiels eine Brannenburger Mannschaft gesehen hatte, die in dieser Verfassung Spaß machen sollte, war wichtiger. Auch die Erkenntnis, dass man am Ende einfach auch Tore machen muss, um zu gewinnen. Auch an diesem Eck kann und muss man sicherlich noch ein wenig nachjustieren.
In jedem Fall hat es Spaß gemacht als Gast bei den Wasserburger Innstädtern gewesen zu sein. Nicht nur wegen der großzügigen Einladung zum Grillen nach dem Spiel (Vergelts Gott dafür !!). Nein auch die Erkenntnis, dass der TSV einiges erreichen kann, wenn alle in dieser Saison miteinander das gleiche Ziel verfolgen. HAUDS NEI JUNGS !
Aufstellung: Leppert, Otte ©, Ballschmieter, S.Bender, L.Bender, Hanssum, Urth, Zetterberg, Kraxenberger, Faltner, Wolf Bank: Hamm, Eckl, Berger, Dengl, Szekeres